Donnerstag, 21. März 2013

Aluminium - Zeitbombe im Körper?

Es zählt zu den wichtigsten Werkstoffen überhaupt und findet Anwendung auch in der Kosmetik, der Lebensmittelindustrie und bei der Herstellung von Medikamenten: Aluminium ist aus dem modernen Leben kaum mehr wegzudenken. Doch es fällt auch ein Schatten auf den Alleskönner. Die Aluminiumgewinnung ist mit enormen Umweltschäden verbunden, zudem häufen sich Belege, dass der Werkstoff Gesundheitsschäden hervorrufen kann. Der Themenabend dokumentiert und diskutiert die Vor- und Nachteile des Supermaterials Aluminium.

Aluminium ist ein faszinierendes Metall: Es ist leicht, einfach zu verarbeiten und rostet nicht. Vor etwas mehr als hundert Jahren wurde es auf Weltausstellungen präsentiert und war teurer als Gold. Heute ist der billige und stabile Werkstoff allgegenwärtig. Als Verpackungsmaterial für Getränke und Milchprodukte, zur Verkleidung von Fassaden und als Rohstoff für Zement und Keramik findet das Leichtmetall unzählige Anwendungen. Doch Aluminium wird nicht nur als Werkstoff eingesetzt. Aufgrund seiner vielfältigen chemischen Eigenschaften ist es Bestandteil von Kosmetikprodukten, Nahrungsmitteln und Medikamenten.

In Deodorants reagieren die Aluminium-Verbindungen mit der Haut, sodass kein Schweiß mehr austreten kann. In Lebensmitteln erhöhen sie die Rieselfreudigkeit und werden als Farbstoff eingesetzt. Ohne Aluminium-Zusätze würden die meisten Impfungen schlechter oder gar nicht wirken. Und bei der Reinigung von Trinkwasser reagieren die Aluminium-Ionen mit den Schmutzpartikeln, sodass diese im Filter hängen bleiben. Aluminium-Verbindungen werden sorglos in den sensibelsten Lebensbereichen eingesetzt. Aber ist dieses Material so harmlos, wie es von den Herstellern behauptet wird?

Wissenschaftler sind besorgt und finden immer mehr Belege für einen möglichen Zusammenhang zwischen Aluminium und dem Auftreten zahlreicher Krankheiten, von Alzheimer bis Brustkrebs, von Allergien bis zu Autoimmunkrankheiten. Dazu kommt der Umweltaspekt: Für die Herstellung von Aluminium werden große Mengen Rohstoffe und Energie benötigt. Obendrein kann die Produktion - wie bei der Rotschlamm-Katastrophe 2010 in Ungarn - zu Umweltkatastrophen großen Ausmaßes führen.

Dennoch boomt Aluminium und statt die Sicherheit der Produkte einer rigorosen Prüfung zu unterziehen, werden ständig neue Einsatzformen entwickelt. "Wir leben im Zeitalter des Aluminiums",  sagt der britische Umwelt-Toxikologe Christopher Exley, der seit drei Jahrzehnten zu allen gesundheitlichen Aspekten dieses Elements forscht. "Wir werden Aluminium aus unserem Leben nicht mehr so leicht entfernen können. Deshalb ist es höchste Zeit, unsere Aufmerksamkeit diesem Thema zu widmen, damit Krankheiten im möglichen Zusammenhang mit Aluminium nicht ständig weiter zunehmen."





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